Häufigkeit von vaginaler Atrophie

Vaginale Atrophie ist für die betroffenen Frauen sehr belastend, da sie mit mehreren Beschwerden und einem starken Unwohlsein einhergeht. Bei der vaginalen Atrophie handelt es sich um Veränderungen des Urogenitaltrakts. Sie werden hauptsächlich durch einen sinkenden Östrogenspiegel hervorgerufen und treten dabei vor allem bei Frauen in den Wechseljahren auf. Durch den veränderten Hormonspiegel werden die Schleimhäute im Genitalbereich dünner und verletzlicher. Die natürlichen Falten in der Vaginalwand glätten sich, wodurch auch die Elastizität des Bereichs abnimmt. Zudem wird der Bereich schlechter durchblutet und ebenfalls schlechter mit Feuchtigkeit versorgt. Für die Frauen gehen diese körperlichen Veränderungen oft mit Scheidentrockenheit, Jucken, Brennen, Schmerzen beim Wasserlassen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sowie Problemen beim Wasserlassen einher. Wie häufig tritt die vaginale beziehungsweise vulvovaginale Atrophie auf? Wie kann sie behandelt werden?

Begriffserläuterung: vaginal und vulvovaginal

Die Vulva ist ein Oberbegriff für die äußeren weiblichen Geschlechtsorgane. Sie umfasst die äußeren und inneren Schamlippen, den Venushügel, die Klitoris und den Scheidenvorhof. Die Scheide (Vagina) ist ebenfalls ein Teil der weiblichen Geschlechtsorgane, jedoch zählt sie zu den inneren Organen. Sie ist anatomisch gesehen ein Muskelschlauch, der von der Vulva zur Gebärmutter führt. Somit sind Vagina und Vulva nicht dasselbe, obwohl sie im allgemeinen Sprachgebrauch fälschlicherweise oft synonym verwendet werden.

Eine vaginale Atrophie meint demnach Veränderungen an der Schleimhaut der Vagina, also im Inneren des Körpers. Vulvovaginal schließt hingegen auch Veränderungen an den äußeren Geschlechtsorganen mit ein. Häufig ist vor allem von vaginaler Atrophie die Rede, jedoch können auch Beschwerden und Gewebeverdünnungen im Bereich der Vulva auftreten, sodass die Bezeichnung vulvovaginale Atrophie umfassender ist.

Ursachen für eine vulvovaginale Atrophie

Eine Verdünnung der vulvovaginalen Schleimhäute ist meist auf einen sinkenden Östrogenspiegel zurückzuführen. Das Vaginalepithel ist mehrschichtig aufgebaut. Die Dicke dieses unverhornten Plattenepithels hängt vorrangig vom Hormonspiegel ab. Insbesondere während der Wechseljahre beziehungsweise nach der letzten Monatsblutung (Menopause) produziert der weibliche Körper immer weniger Östrogen und stellt die Bildung letztendlich ein. Dadurch kommt es zu einem Östrogenmangel, der die Verdünnung der Scheidenwand mit sich bringt. Auch die sexuelle Erregbarkeit wird durch einen niedrigen Östrogenspiegel reduziert, sodass auch die Lubrikation (Feuchtigkeitsversorgung) abnimmt. Infolgedessen kann es insbesondere beim Geschlechtsverkehr zu Schmerzen kommen, da der Bereich weniger befeuchtet und zudem sensibler und verletzlicher wird.

Des Weiteren wird auch die Bildung von Kollagenfasern durch das abnehmende Östrogen gemindert. Kollagen ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des Gewebes, sodass auch dieser Prozess zum Abbau der Scheidenwand beiträgt.

Wer ist davon betroffen?

Die vaginale oder vulvovaginale Atrophie tritt häufig etwa vier bis fünf Jahre nach der Menopause auf. Bei einigen Frauen kann es auch schon früher während der Wechseljahre zu derartigen Beschwerden kommen. Jede Frau kommt in die Wechseljahre – demnach besteht bei jeder Frau auch ein potenzielles Risiko, eine vulvovaginale Atrophie zu entwickeln.

Die Angaben zur Häufigkeit der vulvovaginalen Atrophie sind je nach Quelle unterschiedlich. Teils heißt es, dass etwa jede vierte Frau betroffen sei, andere Einschätzungen gehen von bis zu 70 Prozent aller Frauen aus. Die abweichenden Angaben kommen unter anderem daher zustande, da sich viele betroffene Frauen scheuen, mit ihren Beschwerden zum Arzt zu gehen. Sie schämen sich für die Symptome oder sehen sie nicht als behandlungswürdig an.

Der Intimbereich und die vulvovaginale Atrophie sollten jedoch keine Tabuthemen sein! Stellen Sie Symptome und Beschwerden fest, wenden Sie sich an Ihre Gynäkologin oder Ihren Gynäkologen, denn es gibt heutzutage schonende Therapien, um die Beschwerden zu lindern und das Wohlbefinden zu stärken.

Behandlungsmöglichkeiten bei vulvovaginaler Atrophie

Wechseljahresbeschwerden und vulvovaginale Atrophie können mit einer Hormonersatztherapie behandelt werden. Dabei werden dem Körper die fehlenden Hormone wieder zugeführt. Da sich die Hormone jedoch nicht spezifisch lokal anwenden lassen, sondern systemisch auf den ganzen Körper Einfluss nehmen, eignet sich die Hormonersatztherapie nicht für eine langanhaltende Behandlung, da sie auch Nebenwirkungen und Risiken bergen kann.

Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von Salben mit Östriol, die am Vaginaleingang aufgetragen werden. Diese Hormonsalben sind so konzipiert, dass sie auf die Schleimhäute einwirken und nicht den restlichen Körper mitbeeinflussen. Durch die Salbe soll die Feuchtigkeitsversorgung verbessert, Regenerationsprozesse angeregt und das saure Milieu des Intimbereichs wiederhergestellt werden.

Zu den modernen nichtoperativen Methoden, die ich in meiner Praxis anbiete, zählt zudem die Laserbehandlung mit MonaLisa Touch®. Der Laser regt das Gewebe der Vagina an, neue Zellen, Kollagen und Blutgefäße zu bilden, wodurch es zu einer sanften und natürlichen Verjüngung kommt. Mit der etwa fünf- bis zehnminütigen Behandlung lassen sich vulvovaginale Beschwerden wie Atrophie, Brennen, Jucken, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und beim Wasserlassen sowie Belastungsinkontinenz reduzieren.

Mehr zu diesem schonenden Verfahren der Intimbehandlung erfahren Sie hier auf meiner Website sowie im persönlichen Beratungsgespräch in meiner Praxis. Ich freue mich darauf, Ihnen weiterhelfen zu können.