Prämenstruelles Syndrom (PMS) – die Tage vor den Tagen

Der Zyklus einer jeder Frau ist sehr individuell. So kann beispielsweise die Monatsblutung unterschiedlich stark und lange ausfallen. Zudem können bei einigen Frauen Begleitbeschwerden auftreten, während andere Frauen nichts weiter spüren oder bemerken. Auch von Zyklus zu Zyklus können die einzelnen Faktoren variieren.

Unter einem prämenstruellen Syndrom (PMS) leiden etwa zwei Drittel der Frauen in der gebärfähigen Lebensphase – manche Quellen gehen auch von bis zu 50 % der Frauen aus. Hierbei handelt es sich kurzgesagt um die „Tage vor den Tagen“, also die Zeit vor der Monatsblutung in der zweiten Hälfte des Zyklus. Meist äußert sich PMS in körperlichen als auch seelischen Beschwerden, die die Lebensqualität und Leistungsfähigkeit der betroffenen Frauen stark einschränken können. Welche Symptome gibt es beim prämenstruellen Syndrom? Kann man es behandeln?

Prämenstruelles Syndrom: Definition und Ursachen

PMS ist zyklusabhängig. Es tritt in der zweiten Zyklushälfte auf, das heißt nach dem Eisprung und vor der Monatsblutung. Wann genau und wie lange, ist unterschiedlich. Bei einigen betroffenen Frauen setzt PMS erst einige Tage vor der Monatsblutung ein, andere Frauen haben zehn bis 14 Tage mit Beschwerden zu kämpfen. Mit dem Einsetzen der Monatsblutung bessern sich die Beschwerden für gewöhnlich. Das Beschwerdebild bei PMS ist sehr komplex und individuell. Das Auf und Ab der Hormone bestimmt nicht nur über die Fruchtbarkeit, sondern ruft gleichzeitig auch körperliche sowie seelische Beschwerden hervor. Häufig handelt es sich bei PMS um ein ganzes Bündel an unterschiedlichen Symptomen und Schmerzen.

Die genauen Auslöser für das prämenstruelle Syndrom sind trotz jahrelanger Forschung noch nicht abschließend geklärt. Bekannt ist nur, dass das Ungleichgewicht zwischen den weiblichen Hormonen Östrogen und Progesteron zu den Beschwerdebildern führen kann.

Wie äußert sich PMS körperlich?

Es gibt eine ganze Palette an möglichen körperlichen Beschwerden, die im Zuge von PMS auftreten können. So bemerken viele Frauen vor der anstehenden Monatsblutung ein Spannungsgefühl in den Brüsten. Diese können auch empfindlicher sein als gewohnt und bereits bei leichter Berührung schmerzen. Einige weitere Beispiele für körperliche Beschwerden sind unter anderem:

  • Bauchschmerzen
  • Spannungsgefühle und Krämpfe im Unterleib
  • Ödeme (Wassereinlagerungen in den Gliedmaßen) und steigendes Körpergewicht
  • Verspannungen und Schmerzen im Rücken und in den Schultern
  • Kopfschmerzen
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Kreislaufprobleme
  • Verdauungsprobleme (z. B. Blähungen, Verstopfung, Völlegefühl)
  • unreine Haut und Hautirritationen

Welche psychischen Beschwerden kann PMS hervorrufen?

Zu den körperlichen Symptomen kommen häufig auch seelische Beschwerden hinzu, darunter beispielsweise:

  • Stimmungsschwankungen, Ängstlichkeit, Anspannung bis hin zu depressiven Verstimmungen oder Depressionen
  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit
  • vermindert Leistungsfähigkeit
  • Lustlosigkeit, Antrieblosigkeit, fehlende Energie und Motivation
  • Gereiztheit
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Gefühlschaos und „Kontrollverlust“ über Körper und Gemütszustand

Prämenstruelles Syndrom trotz Pille?

Mit hormonellen Verhütungsmitteln, die den Hormonhaushalt konstant halten, sollen Symptome vom PMS häufig reduziert werden. Dennoch kann das prämenstruelle Syndrom trotz Einnahme der Pille auftreten. Sollte das bei Ihnen der Fall sein, wenden Sie sich an Ihren Gynäkologen. Möglicherweise bietet sich ein anderes Pillen-Präparat an, das die Beschwerden eventuell lindern kann.

PMS behandeln – welche Möglichkeiten gibt es?

Bei Beschwerden beziehungsweise beim Verdacht auf ein PMS ist zunächst das Gespräch mit dem Gynäkologen ratsam. Dieser wird nach den jeweiligen Beschwerden fragen und gemeinsam mit Ihnen nach geeigneten Lösungen suchen. Es stehen verschiedene Therapieansätze zur Verfügung. Von Frau zu Frau kann die Therapie daher variieren.

1. Medikamente
Hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille greifen in den natürlichen Zyklus ein und beeinflussen die Hormonproduktion. Dadurch können die Symptome reduziert werden. Zudem können Schmerzmittel dabei helfen, die unangenehmen akuten Beschwerden zu lindern. Als weitere Möglichkeit kommen entwässernde Medikamente infrage, wenn beispielsweise Wassereinlagerungen als typische Begleiterscheinungen auftreten.

2. Pflanzliche Präparate
Für einige Frauen stellen auch pflanzliche Präparate eine wirksame Therapieergänzung dar. So soll beispielsweise Mönchspfeffer Brustspannen lindern können und Johanniskraut dabei helfen, Ängste, Verstimmungen und Nervosität zu reduzieren.

3. Lebensstil und Ernährung
Auch der persönliche Lebensstil und was wir zu uns nehmen haben Einfluss auf unser Befinden. Durch Sport an der frischen Luft, gezielte Entspannungen und ausreichend sowie erholsamen Schlaf können Sie aktiv dazu beitragen, die Beschwerden von PMS abzuschwächen. Zudem berichten einige Patientinnen davon, dass es ihnen geholfen hat, Genussmittel wie Alkohol, Nikotin und Koffein sowie Süßigkeiten und Salz zu reduzieren. Durch eine gesunde, vitaminreiche und nährstoffreiche Ernährung halten Sie Ihren Körper gesund und verringern bestenfalls gleichzeitig die PMS-Beschwerden.

Übrigens benötigt nicht jede Frau mit PMS eine gezielte Therapie. Einige Frauen finden selbst Wege, mit den Symptomen umzugehen – insbesondere dann, wenn diese nur leicht ausgeprägt sind. Vor allem der Austausch mit anderen Frauen kann oftmals bereits eine große Hilfe bieten.

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