Selbstuntersuchung bei Verdacht auf Lichen sclerosus

Juckreiz, Brennen und Entzündungen im Intimbereich sind für Frauen häufig eine mehrfache Belastung. Denn die Symptome sind nicht nur im Alltag störend, sondern lösen häufig auch Schamgefühle aus. Es ist deshalb sehr hilfreich, bei diesen Symptomen eine Selbstuntersuchung durchzuführen. Dies macht Frauen vertrauter mit ihrem Intimbereich und den Symptomen. Dennoch ist die Selbstuntersuchung nicht als Ersatz für die ärztliche Diagnose gedacht. Stattdessen hilft sie den Frauen dabei, bei Verdacht auf Erkrankungen wie beispielsweise Lichen sclerosus oder Pilzinfektionen in der Intimzone frühestmöglich aufmerksam zu werden und sich von der Frauenärztin ihres Vertrauens untersuchen zu lassen.

Anzeichen für Lichen sclerosus

Bei Lichen sclerosus (LS) handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung, die sehr wahrscheinlich zu den Autoimmunerkrankungen gehört. Genaue Ursachen sind jedoch größtenteils unerforscht, obwohl Lichen sclerosus zu den häufigsten Entzündungserkrankungen im Bereich der Vagina zählt.

Selbst Gynäkologen haben jedoch manchmal Schwierigkeiten, die Erkrankung zu diagnostizieren. Einer der Hauptgründe dafür ist, dass die Symptome leicht mit einer Pilzinfektion zu verwechseln sind. Folgende Symptome im Vaginalbereich können auf Lichen sclerosus hindeuten:

  • Juckreiz
  • Brennen
  • helle Flecken und Vernarbungen
  • glänzende, trockene Schleimhäute
  • Wundgefühl beim Geschlechtsverkehr, vor allem nach der Penetration
  • wiederkehrende Infektionen
  • Verengung des Scheideneingangs
  • Schrumpfen der inneren Schamlippen und/oder der Klitoris

Diese und ähnliche Symptome treten nicht ausschließlich bei Lichen sclerosus auf. Für eine genaue Diagnose sowie für eine geeignete Behandlung ist es deshalb wichtig, dass sich Frauen einer Gynäkologin anvertrauen, die bestenfalls auf das Erkennen und die Therapie von Lichen sclerosus spezialisiert ist.

Die Selbstuntersuchung der Vagina

Bei entzündeten Hautstellen in anderen Körperarealen ist es der erste Impuls, einen Blick darauf zu werfen. Das Aussehen der entzündeten Stelle hilft uns dabei, zu beurteilen, ob wir einen Arzt konsultieren oder Hausmittel zur Linderung nutzen sollten. Bei Beschwerden im eigenen Intimbereich ist die Selbstuntersuchung aber etwas schwieriger. Dennoch ist es sehr empfehlenswert, die Vagina regelmäßig zu untersuchen – vor allem bei Frauen, die zu Entzündungen oder anderen Beschwerden neigen.

Um die eigene Intimzone untersuchen zu können, ist lediglich ein gewöhnlicher Handspiegel notwendig. Gerade bei der ersten Selbstuntersuchung ist es sehr hilfreich, sich zunächst mit der eigenen Anatomie vertraut zu machen. Die äußeren Schamlippen, die direkt über der Klitoris im Schamhügel zusammenlaufen, stellen den äußeren Genitalbereich dar. Innen liegen die kleinen Schamlippen. Sie umschließen den Eingang zur Harnröhre sowie den Scheideneingang. Unter dem Vaginalbereich ist der Damm, also die Region zwischen Scheide und Anus.

Versuchen Sie, sich so hinzusetzen, dass Sie mithilfe des Handspiegels zunächst alle Bereiche der Vagina sehen können. Achten Sie nun vor allem auf farbliche Veränderungen wie weiße Narben oder entzündlich glänzende Hautbereiche und wunde Stellen. Bei regelmäßiger Selbstuntersuchung sollten Sie auch darauf achten, ob die Klitoris, die inneren Schamlippen oder der Scheideneingang kleiner zu werden scheinen. Die Schrumpfung ist häufig eine Folge der regelmäßigen Vernarbung.

Beschwerden erkennen und behandeln

Werden Lichen sclerosus oder auch andere Entzündungserkrankungen erst spät erkannt, haben Frauen meist schon Beschwerden beim Wasserlassen oder beim Geschlechtsverkehr aufgrund der Narbenbildung und der wiederkehrenden Entzündungen. Die regelmäßige Selbstuntersuchung sowie die Kontrolluntersuchungen beim Frauenarzt sind daher essenziell, um Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen. Vor allem beim Lichen sclerosus kann eine frühzeitige Diagnose und damit auch eine frühe Therapie dem Voranschreiten der Symptome sehr gut vorbeugen.

LS kann prinzipiell in jedem Alter auftreten. Besonders typisch sind jedoch Zeiten der hormonellen Umstellung wie die Pubertät, die Schwangerschaft oder die Wechseljahre. Patienten, die ihre Diagnose kennen, haben viele Optionen, die Erkrankung zu behandeln. Sogar der eigene Lebensstil hat großen Einfluss auf die Stärke der Symptome. So kann zum Beispiel der Genuss entzündungshemmender Lebensmittel wie Ananas, Kokosnuss oder kaltgepresstes Leinöl positive Effekte haben.

Zudem lindern schonende Behandlungen ohne OP die Beschwerden im Vaginalbereich. Dazu gehört die sanfte Laserbehandlung mit MonaLisa Touch®. Die Laserimpulse regen die Feuchtigkeitsbildung der Vagina an und verbessern so die Vaginalgesundheit. Auch Probleme beim Wasserlassen oder beim Geschlechtsverkehr als Folge von Lichen sclerosus können durch die Behandlung gelindert werden.

Es gibt somit viele geeignete Behandlungsmethoden, um Beschwerden durch Lichen sclerosus vorzubeugen. Voraussetzung dafür ist, dass Sie sich einer Gynäkologin anvertrauen, die mit Ihnen das Vorgehen besprechen und festlegen kann. In diskreter und vertrauensvoller Atmosphäre können Sie mit mir in meiner Praxis sowohl über Ihre Probleme als auch über Ihre Wünsche und Vorstellungen sprechen. Vereinbaren Sie gern einen Termin mit meinem Praxisteam!