Warum wird Lichen sclerosus manchmal so spät festgestellt?

Beim Lichen sclerosus (LS) handelt es sich um eine entzündliche Hautkrankheit im Intimbereich, die für die Betroffenen mit starken Beschwerden einhergeht. Dazu zählen beispielsweise ein starker Juckreiz, ein wiederkehrendes Brennen und allgemeine Schmerzen in der Intimzone. Obwohl die Erkrankung für die Patienten zu einem enormen Leidensdruck führt, ist sie im deutschsprachigen Raum wenig bekannt. Häufig leiden die Betroffenen im Stillen und es dauert nicht selten mehrere Jahre, bis sie die korrekte Diagnose erhalten. Woran liegt es, dass Lichen sclerosus relativ spät festgestellt wird?

Unsicherheit, Angst und Scham

Ein erster möglicher Grund, weshalb die Diagnosestellung bei Lichen sclerosus teils mehrere Jahre dauert, ist die Scham des Betroffenen. Auch wenn Sexualität, Intimität und vergleichbare Themen in der Gesellschaft immer offener behandelt werden, fällt es vielen Menschen noch immer schwer, über intime Angelegenheiten und vor allem über intime Probleme zu sprechen. Zunächst versucht ein Teil der Betroffenen, den Juckreiz und das Brennen zu verdrängen oder mit Pflegeprodukten selbst zu behandeln. Vor allem Jucken und Ausschlag im Intimbereich werden oft mit mangelnder Hygiene assoziiert, weshalb sich viele Frauen scheuen, derartige Beschwerden bei ihrem Gynäkologen beziehungsweise ihrer Gynäkologin anzusprechen.

Die Ursache für Lichen sclerosus liegt nicht in mangelnder Hygiene. Die Auslöser der Autoimmunkrankheit sind bislang nicht eindeutig beschrieben oder erwiesen. Sowohl Traumata im Genitalbereich als auch bestimmte Lebensmittel scheinen bei einigen Frauen Krankheitsschübe begünstigen oder verstärken zu können. Zudem gehen Mediziner davon aus, dass das Risiko für LS erhöht ist, wenn bereits Fälle in der Familie bekannt sind (erblich bedingte Erkrankung).

In jedem Fall sollten Frauen Beschwerden wie Juckreiz oder Brennen im Genitalbereich nicht einfach abtun oder ignorieren. Sie stellen keinen Grund dar, um sich zu schämen. Stattdessen sollten Patientinnen offen das Gespräch mit der behandelnden Gynäkologin suchen, damit diese ihnen helfen kann. Da LS eine fortschreitende Erkrankung ist, kann eine frühzeitige Diagnose und Therapie dabei helfen, schlimmere Beschwerden zu vermeiden.

Ähnlichkeit zu anderen Erkrankungen

Nicht in jedem Fall ist die Scheu vor dem Arztbesuch der Grund dafür, dass LS nicht diagnostiziert werden kann. Einige Frauen wenden sich umgehend an ihren Gynäkologen, wenn sie Beschwerden wie Juckreiz und Ausschlag im Intimbereich bemerken. Leider gibt es auch unter den Medizinern oft Unklarheit und wenig Erfahrung mit LS. Die Symptome können zudem anderen Erkrankungen ähneln, sodass die betroffenen Frauen gegen (Pilz-)Infektionen, Herpes und Blasenschwäche behandelt werden. Verschiedene Cremes, Sitzbäder und sogar Hyaluronsäureunterspritzungen sind nur einige Maßnahmen, zu denen den Frauen geraten wird. Linderung verschaffen sie jedoch nicht. Viele Frauen wechseln ihre Ärzte mehrfach, bis sie letztendlich einen Experten finden, der sich auch mit Lichen sclerosus auskennt und den Frauen erstmalig von dieser Erkrankung berichtet.

Wer kann von Lichen sclerosus betroffen sein?

Sowohl Frauen als auch Männer können von Lichen sclerosus betroffen sein. Die Erkrankung tritt bei beiden Geschlechtern altersunabhängig auf, jedoch kommt LS bei Kindern und Männern seltener vor als bei Frauen ab etwa dem 20. Lebensjahr.

Wie lange dauert eine Behandlung und was beinhaltet sie?

Da die Diagnose oftmals erst spät gestellt wird, sind die Symptome in der Regel bereits sehr stark ausgeprägt. Daher ist zunächst meist eine intensive Salbentherapie notwendig, die sich über mehrere Wochen erstreckt. Bereits nach wenigen Tagen sollte sich der Juckreiz mindern. Oftmals heilt die Erkrankung nicht aus, sodass eine Dauertherapie mit speziellen Salben notwendig ist. In besonders schweren Fällen, bei denen das Gewebe stark angegriffen ist, kann auch eine operative Behandlung notwendig sein.

In meiner Praxis habe ich zudem gute Erfahrungen mit der MonaLisa Touch®-Behandlung gemacht. Hierbei handelt es sich um eine schonende Lasertherapie, die die Regenrationsprozesse des Gewebes anregt und die Feuchtigkeitsversorgung der Vagina verbessert. Auf diese Weise lassen viele Beschwerden wie Juckreiz, Brennen, Schmerzen beim Wasserlassen oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr nach.

Nähere Informationen zu LS und MonaLisa Touch®

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