„Was soll ich meiner Gynäkologin sagen?“ – Tipps für das Arztgespräch bei Lichen sclerosus

Lichen sclerosus ist eine chronische Hauterkrankung, die in der Regel mit unangenehmen Beschwerden wie Brennen, Juckreiz und auch Schmerzen im Intimbereich einhergeht. Dennoch zögern viele betroffene Frauen lange, bis sie mit diesen Symptomen einen Arzt aufsuchen. Dies kann beispielsweise auf Scham, Unsicherheiten oder dem Eindruck, dass man diese Veränderungen einfach hinnehmen müsse, zurückzuführen sein. Ein offenes Gespräch mit dem Facharzt bzw. der Fachärztin für Gynäkologie ist jedoch eine wichtige Voraussetzung, um die Diagnose eindeutig stellen und eine geeignete Behandlung einleiten zu können. Da Lichen sclerosus mit der Zeit voranschreitet und zu schlimmeren Folgen beitragen kann, ist es umso entscheidender, frühzeitig Klarheit zu schaffen. Eine gute Nachricht: Lichen sclerosus ist meist gut behandelbar und mit der richtigen Therapie können die Beschwerden und Schübe oftmals sehr gut unter Kontrolle gebracht werden – im besten Fall sind Sie lange Zeit vollkommen beschwerdefrei.

Doch was soll man eigentlich sagen, wenn man in der Praxis ist und über etwas so Intimes sprechen muss? Welche Informationen und Fragen können besonders hilfreich sein? Im Folgenden finden Sie Tipps, wie Sie sich auf das Gespräch vorbereiten können, welche Punkte für die Ärztin wichtig sind und welche modernen Behandlungsmöglichkeiten bei Lichen sclerosus zur Verfügung stehen.

Warum fällt es so schwer, über Lichen sclerosus zu sprechen?

Der Intimbereich ist für viele Menschen ein sensibles Thema, über das oft nicht gern gesprochen wird. Beschwerden wie Juckreiz, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder Hautveränderungen lösen nicht selten Scham aus. Zudem ist Lichen sclerosus oftmals noch recht unbekannt. Manche Patientinnen gehen daher davon aus, dass es sich bei den Symptomen um eine Infektion handelt, die von selbst wieder abklingen wird. Andere greifen zunächst zu Hausmitteln, um selbst Besserung zu schaffen. Wieder andere fühlen sich unsicher, ob ihre Beschwerden „normal“ sind oder ob sie die Ärztin damit überhaupt belasten sollen. Auch nehmen manche Betroffene an, dass die Beschwerden auf eigenes „Fehlverhalten“ zurückzuführen sein könnten, sodass sie Angst haben, beurteilt werden, oder sich einfach schämen.

Dabei gilt: Je früher Lichen sclerosus erkannt wird, desto besser lässt sich die Erkrankung behandeln. Unbehandelt kann sie chronisch fortschreiten, die Haut immer stärker verändern und sogar zu einem erhöhten Risiko für bestimmte Krebserkrankungen führen. Offenheit gegenüber der Gynäkologin ist also ein wichtiger Schritt für die eigene Gesundheit.

In unserer Praxis liegt uns dabei sehr am Herzen, dass Sie sich sicher und verstanden fühlen. Sie können offen mit uns sprechen und müssen keinerlei Bedenken haben. Uns geht es allein um Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden.

Vorbereitung auf das Arztgespräch

Es kann hilfreich sein, sich bereits vor dem Arzttermin Gedanken und eventuell auch Notizen zu machen. So können Sie sich in Ruhe überlegen, wann welche Beschwerden aufgetreten sind und wie sich diese eventuell entwickelt haben. Außerdem können Sie sich Fragen notieren, die Ihnen wichtig sind – so geraten diese trotz eventueller Nervosität beim Termin nicht in Vergessenheit.

Mögliche Gedankenstützen für Ihr Arztgespräch:

  • Seit wann bestehen die Beschwerden?
  • Wie stark sind Juckreiz oder Schmerzen?
  • Treten sie ständig oder in Schüben auf?
  • Gibt es bestimmte Auslöser oder Situationen, in denen es schlimmer wird (z. B. nach dem Geschlechtsverkehr, beim Sport, nach dem Duschen)?
  • Hat sich Ihre Haut im Intimbereich verändert (z. B. weißliche Verfärbungen, Verdickungen, Schrumpfungen, kleine Risse, Vernarbungen)?
  • Wie wirkt sich die Erkrankung auf den Alltag und das Sexualleben aus?

Natürlich wird Ihre Gynäkologin Sie ebenfalls durch wichtige Punkte führen und nachfragen. Diese Stichpunkte können Ihnen allerdings helfen, sich bereits vorab gut auf das Beratungsgespräch vorzubereiten.

Was Sie Ihrer Gynäkologin unbedingt sagen sollten

Manche Frauen neigen dazu, ihre Beschwerden zu verharmlosen oder nur teilweise zu schildern. Doch für eine präzise Diagnose ist es wichtig, möglichst umfassend zu berichten. Dazu gehören:

  • alle Symptome beschreiben: Juckreiz, Brennen, Schmerzen beim Wasserlassen, kleine Risse oder Veränderungen der Haut – auch wenn sie unangenehm zu benennen sind
  • Häufigkeit und Intensität angeben: Ist der Juckreiz dauerhaft oder nur phasenweise? Wachen Sie nachts davon auf? Gibt es Situationen, die die Beschwerden verschlimmern?
  • Auswirkungen auf die Lebensqualität: Haben Sie seit der Beschwerden Schlafstörungen, gibt es Veränderungen beim Geschlechtsverkehr oder bemerken Sie eine psychische Belastung?
  • vorherige Behandlungen oder Selbstmedikation: Haben Sie schon Cremes, Salben oder Hausmittel ausprobiert? Haben Sie sich schon einmal einem anderen Arzt vorgestellt? Wurde bei Ihnen bereits Lichen sclerosus diagnostiziert?
  • Familien- oder persönliche Krankengeschichte: Manche Hauterkrankungen oder Autoimmunerkrankungen treten familiär gehäuft auf – sind bereits Fälle von Lichen sclerosus in Ihrer Familie bekannt?

Untersuchung nach dem Gespräch

Nach dem Gespräch erfolgt in der Regel eine sorgfältige Untersuchung des Intimbereichs. Dabei achtet die Ärztin auf Hautveränderungen, kleine Narben oder Verfärbungen. In manchen Fällen wird eine kleine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen, um die Diagnose abzusichern.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Lichen sclerosus?

Die Therapie von Lichen sclerosus verfolgt zwei Ziele: Symptome lindern und ein Fortschreiten der Erkrankung verhindern. Für gewöhnlich wird zunächst mit kortisonhaltigen Salben behandelt, die auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Sie sollen Entzündungen und Juckreiz reduzieren.

Neben dieser Standardtherapie gibt es inzwischen auch moderne Behandlungsoptionen, die insbesondere dann eingesetzt werden, wenn die Symptome fortbestehen oder die Haut bereits stark verändert ist. In unserer Praxis haben wir sehr gute Erfahrungen mit der schonenden Lasertherapie MonaLisa Touch® gemacht.

Bei der Behandlung wird ein spezieller fraktionierter CO₂-Laser eingesetzt, der die Schleimhaut im Intimbereich sanft stimuliert. Er fördert die Durchblutung und regt die Neubildung von Kollagen an. Dadurch werden die Elastizität der Haut verbessert und das Gewebe gestärkt. Auch die Feuchtigkeitsversorgung des Intimbereichs kann dadurch positiv beeinflusst werden. Mithilfe von MonaLisa Touch® sollen Juckreiz und Brennen reduziert werden. Zugleich ist das Ziel der Therapie, den Gewebeaufbau zu unterstützen und so Veränderungen, Verletzungen und Vernarbungen entgegenzuwirken.

Auch begleitende Maßnahmen können die Lichen-sclerosus-Therapie aktiv unterstützen, darunter: hautschonende Intimpflege ohne Duftstoffe, atmungsaktive Kleidung und das Vermeiden von Reizstoffen oder Reibung.

Die Wahl der Behandlung hängt von der individuellen Situation ab. Es lohnt sich daher, die Ärztin gezielt nach unterschiedlichen Möglichkeiten zu fragen und gemeinsam einen Behandlungsplan zu entwickeln.

Mehr zu Lichen sclerosus und den sanften Therapieoptionen

Lichen sclerosus ist für viele betroffene Frauen ein unangenehmes und schwieriges Thema. Die Beschwerden lassen sich jedoch mit den richtigen Maßnahmen gut behandeln, um die Lebensqualität spürbar zu verbessern. Gern informieren wir Sie über moderne Behandlungsansätze und helfen Ihnen individuell und verständnisvoll weiter. Vereinbaren Sie einen Termin für ein unverbindliches Gespräch in unserer Praxis — gern über unser Online-Buchungssystem. Wir freuen uns auf Sie!