Blasenschwäche gilt bei vielen Menschen als klassisches „Problem des Alters“. Zwar nehmen Risiko und Häufigkeit von Harninkontinenz mit den Lebensjahren zu, doch sind auch viele junge Frauen betroffen. Schätzungen zufolge machen rund zehn Prozent der 20- bis 30-Jährigen Erfahrungen mit ungewolltem Harnverlust – die tatsächliche Zahl dürfte sogar noch deutlich höher liegen. Denn viele Betroffene sprechen aus Scham nicht darüber und suchen oftmals auch keine ärztliche Hilfe auf.
In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Auslöser hinter einer Blasenschwäche stecken können und welche modernen Behandlungsmöglichkeiten – etwa mit Emsella® oder MonaLisa Touch® – zur Verfügung stehen. Zugleich möchten wir das Bewusstsein für das Thema stärken: Blasenschwäche betrifft nicht nur ältere Frauen – und sie ist kein Tabuthema, das verschwiegen werden sollte oder einfach hingenommen werden muss.
Blasenschwäche: mögliche Ursachen und Auslöser bei jungen Frauen
Blasenschwäche ist meist die Folge eines geschwächten Beckenbodens. Verschiedene Faktoren können Einfluss auf die Stabilität des Beckenbodens haben. Dabei spielen sowohl körperliche, hormonelle als auch psychische Aspekte eine Rolle.
- Schwangerschaft und Geburt: Zu den häufigsten Gründen für eine Beckenbodenschwäche und Blasenschwäche in jungen Jahren gehören Schwangerschaft und Geburt. Sowohl hormonelle Einflüsse während der Schwangerschaft als auch die starke Dehnung des Gewebes und der Muskeln bei der Entbindung können den Beckenboden erschlaffen lassen. Zudem belasten das zusätzliche Gewicht und der Druck die Strukturen des Beckenbodens. Besonders bei vaginalen Geburten kommt es bei Frauen häufig zu vorübergehenden oder anhaltenden Inkontinenzproblemen.
- Intensive sportliche Belastung: Sportlich aktive Frauen und Leistungssportlerinnen sind ebenfalls überdurchschnittlich oft von Harninkontinenz wie z. B. Belastungsinkontinenz betroffen. Durch die wiederholte hohe Druckbelastung auf den Beckenboden kann es zu kleinen Verletzungen und Schwächungen der Muskulatur kommen.
- Veränderungen im Hormonhaushalt: Hormonelle Schwankungen können aus verschiedenen Gründen auftreten. Neben den Wechseljahren beeinflussen auch Schwangerschaft, Stillzeit, Zyklusphasen und hormonelle Verhütung den Östrogenspiegel. Östrogen ist an der Elastizität und Stabilität des Beckenbodens beteiligt, sodass ein niedriger Östrogenspiegel eine Erschlaffung begünstigen kann.
- Lebensstil: Ein geschwächter Beckenboden kann auch die Folge von bestimmten Lebensstilentscheidungen sein, beispielsweise eines hohen Koffein- und Alkoholkonsums oder geringer Bewegung. Auch Übergewicht kann durch den erhöhten Druck auf den Bauchraum zur Schwächung der Beckenbodenmuskulatur beitragen.
- Psychische Auslöser und Stress: Schlafmangel, anhaltender Stress, Angst und psychische Erkrankungen nehmen ebenfalls Einfluss auf die körperliche Gesundheit und die Stabilität des Beckenbodens. So kann es beispielsweise zu fehlerhaften Nervensignalen kommen, die den Beckenboden schwächen, oder es besteht das Risiko einer Überreaktion der Blasenfunktion, die sich unter anderem in Dranginkontinenz äußern kann.
- Neurologische oder anatomische Ursachen: In selten Fällen können Schäden an den Nerven (z. B. nach einer Operation) oder anatomische Besonderheiten zu einer Blasenschwäche beitragen.
Was kann helfen, um Blasenschwäche zu lindern?
Blasenschwäche unterliegt ganz individuellen Faktoren. Bei manchen Frauen führen bereits alltägliche Gewohnheiten zu einer Verbesserung der Beschwerden. Mit folgenden Tipps können Sie selbst zu einem gestärkten Beckenboden beitragen:
- regelmäßiges Beckenbodentraining
- ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen
- bestimmte Reizstoffe möglichst vermeiden (z. B. Koffein, Alkohol, Nikotin können den Harndrang verstärken und den Hormonhaushalt stören)
- ein gesundes Gewicht halten oder anstreben
- bewusste Toilettengewohnheiten pflegen (z. B. nicht „vorsorglich“ oder „zu häufig“ auf Toilette gehen, nicht zu viel Druck ausüben)
- Rückbildungsgymnastik und ggf. Physiotherapie nach Schwangerschaft oder Behandlungen
Moderne Behandlungsmethoden bei Blasenschwäche
1. Beckenbodentraining mit Emsella®
Eines der innovativsten Verfahren gegen Blasenschwäche ist die Behandlung mit Emsella®. Sie arbeitet mit der sogenannten HIFEM®-Technologie: Elektromagnetische Impulse wirken auf die Muskulatur des Beckenbodens ein und führen dazu, dass sich die Muskeln zusammenziehen. Dadurch ergibt sich ein intensives Training, das den Bereich nachhaltig stärkt. Die Behandlung erfolgt sicher, schmerzfrei und ohne körperliche Belastung – gleichzeitig wird ein Trainingseffekt erzielt, der mit herkömmlichen Übungen nicht möglich ist.
Bei der Behandlung mit Emsella® setzen Sie sich entspannt auf den speziellen medizinischen Stuhl und müssen nichts weiter tun. Insgesamt dauert eine Behandlungssitzung etwa 30 Minuten. Von dem intensiven Beckenbodentraining können Frauen aller Altersgruppen profitieren. Da die Behandlung sehr sanft ist, kann sie bereits kurze Zeit nach der Entbindung vorgenommen werden und so auch die Rückbildung unterstützen.
Mehr zu Emsella® in unserer Praxis.
2. Laserbehandlung mit MonaLisa Touch®
Bei hormonell bedingter Blasenschwäche – vor allem in Verbindung mit weiteren Beschwerden wie Scheidentrockenheit oder Gewebeatrophie – kann sich eine Behandlung mit MonaLisa Touch® anbieten. Mithilfe eines speziellen Lasers werden gezielte Impulse an das Vaginalgewebe abgegeben. Diese führen zu einer kontrollierten Erwärmung, die wiederum die körpereigene Bildung von Kollagen und Elastin anregt. Ebenso werden Durchblutung, Versorgung und Feuchtigkeit positiv beeinflusst. Die Laserbehandlung kann nicht nur das vaginale Wohlbefinden verbessern, sondern auch die Unterstützung des Harnröhrenbereichs, was den unwillkürlichen Harnverlust mindern kann.
Mehr zu MonaLisa Touch® in unserer Praxis.
Sie möchten einen persönlichen Beratungstermin?
Gern informieren wir Sie persönlich über die Möglichkeiten der Behandlung von Blasenschwäche. Dabei berücksichtigen wir Ihre individuelle Situation und Ihre Wünsche an die Behandlung. Vereinbaren Sie einen Termin über unsere Online-Buchung. Wir freuen uns auf Sie!