Über vabinale Beschwerden wie Schmerzen beim Wasserlassen, Blasenschwäche oder Scheidentrockenheit zu sprechen, fällt nicht allen Frauen leicht. Während manche damit offen umgehen können, sind diese Themen für andere mit Unsicherheit oder Scham verbunden. Dabei sind Veränderungen und Beschwerden im Intimbereich keineswegs ungewöhnlich – und doch werden sie oft verschwiegen oder lange still ertragen. Viele Beschwerden lassen sich heute mit sanften, gut verträglichen Methoden wirksam behandeln. In diesem Beitrag möchten wir zeigen, warum vaginale Gesundheit kein Tabuthema sein darf – und warum es wichtig ist, offen darüber zu sprechen.
Natürlich und dennoch tabuisiert
Der weibliche Intimbereich ist ein sensibler, aber zugleich zentraler Teil des Körpers – eng verbunden mit dem eigenen Körpergefühl und dem allgemeinen Wohlbefinden. Dennoch lernen viele Mädchen und junge Frauen früh, diesen Bereich als besonders „privat“ zu behandeln. Schon Begriffe wie „Schambereich“ deuten an, dass hier etwas Unausgesprochenes mitschwingt – obwohl es keinerlei Grund zur Scham gibt.
Statt offener Auseinandersetzung dominiert oft ein stilles Mitdenken: Der Intimbereich wird nicht aktiv thematisiert, sondern bleibt ein unsichtbarer Teil der eigenen Identität. Die Folge: Viele junge Frauen entwickeln kein klares Bild davon, was im Intimbereich eigentlich „normal“ ist – und welche Vielfalt es im gesunden Zustand geben kann. Beschwerden oder Veränderungen werden deshalb häufig nicht erkannt, bagatellisiert oder lange hingenommen. Gynäkologische Untersuchungen werden oft erst dann aufgesucht, wenn die Beschwerden stark ausgeprägt sind.
Auch strukturelle Faktoren wie das sogenannte Gender Health Gap spielen hierbei eine Rolle. In der medizinischen Forschung und Praxis war der weibliche Körper lange Zeit unterrepräsentiert – viele Diagnosen und Therapien orientieren sich noch heute an männlichen Normwerten. Das kann bei Frauen den Eindruck verstärken, dass ihre Beschwerden „einfach zum Frausein dazugehören“ – selbst dann, wenn sie vermeidbar oder behandelbar wären.
Wenn Beschwerden verschwiegen werden
Trockene Schleimhäute, Brennen, Juckreiz oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sind Symptome, die viele Frauen betreffen. Insbesondere in den Wechseljahren kommt es im Zusammenhang mit der hormonellen Umstellung häufig zu Veränderungen und Beschwerden im Intimbereich. Ein weiterer Grund können chronische Erkrankungen wie Lichen sclerosus sein. Doch obwohl ein Großteil der Frauen vergleichbare Beschwerden im Laufe des Lebens erfährt, wenden sich erfahrungsgemäß wenige frühzeitig an eine Ärztin oder einen Arzt. Da die Beschwerden die Intimzone betreffen, behalten Betroffene ihre Anliegen, Sorgen und auch Wünsche meist für sich.
Doch warum werden Beschwerden im Intimbereich überhaupt so häufig verschwiegen? Viele Frauen befürchten, nicht ernst genommen zu werden oder wissen schlicht nicht, wie sie das Thema ansprechen sollen. Manche fragen sich: Ist das überhaupt ein medizinisches Problem? An wen kann ich mich damit wenden?
Hinzu kommt, dass einige Frauen sich nicht bewusst sind, dass ihre Beschwerden behandelbar sind – und dass es heute auch besonders sanfte und wirksame Möglichkeiten der Linderung gibt. Ebenso können Unsicherheiten oder Fehldiagnosen im medizinischen Alltag dazu führen, dass Frauen mit ihren Symptomen über lange Zeit allein bleiben.
Die Folgen reichen oft weit über das Körperliche hinaus: Schmerzen oder Veränderungen im Intimbereich belasten viele Betroffene im Alltag, führen zum Rückzug aus Intimität und Partnerschaft und können das eigene Körperbild nachhaltig beeinträchtigen. In manchen Fällen verstärken sich Beschwerden sogar, wenn sie unbehandelt bleiben und rufen weitere Schmerzen oder Veränderungen hervor.
Überblick zu sanften Behandlungsmöglichkeiten
In der modernen Gynäkologie stehen heute eine Reihe von schonenden Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, die bei unterschiedlichen Beschwerden effektive Hilfe leisten können. Probleme und Unzufriedenheiten müssen also keinesfalls einfach „hingenommen“ werden, sondern können mit oft unkomplizierten und schnellen Methoden reduziert werden.
In unserer Praxis arbeiten wir unter anderem mit der sanften Lasertherapie. Wir nutzen MonaLisa Touch®, ein innovatives Gerät, das mithilfe kontrollierter Impulse das Schleimhautgewebe anregt. Infolgedessen wird die Kollagenproduktion angekurbelt, was wiederum das Gewebe aufbaut, stärkt und verjüngt. Ebenso können Durchblutung und Befeuchtung verbessert werden, was zu einer Verjüngung und Regeneration des Intimbereichs führt. Beschwerden wie Scheidentrockenheit, Juckreiz, Atrophie, Wechseljahresbeschwerden und auch Erkrankungen wie Lichen sclerosus lassen sich auf diese Weise effektiv behandeln.
Eine weitere Option ist die Behandlung mit Emsella®. Dabei handelt es sich um einen speziellen medizinischen Stuhl, der über ein magnetisches Feld den Beckenboden trainiert und kräftigt. Das Beckenbodentraining zielt vor allem darauf ab, Beschwerden wie Blasenschwäche und Belastungsinkontinenz zu verringern. Zudem kann die eigene Leistungsfähigkeit durch das Muskeltraining verbessert werden, was unter anderem für Sportlerinnen interessant sein kann.
Ihre Gesundheit ist kein Tabu
Mithilfe solcher sanften Behandlungen und Ansätze soll dazu beigetragen werden, dass Sie sich wieder rundum wohl in Ihrem Körper fühlen und Beschwerden nachhaltig gelindert werden können. Gynäkologische Beratungen und Behandlungen sind weniger ein Mittel zur „Optimierung“, sondern sollen ein Plus an Lebensqualität unterstützen und Ihnen das Vertrauen in Ihren Körper zurückgeben. Egal, was Sie in diesem Zusammenhang beschäftigt: Sie sind nicht allein und können sich vertrauensvoll an Ihre Praxis wenden. Wir arbeiten aktiv daran, dass Tabus und Scham in Verbindung mit der weiblichen (Intim-)Gesundheit abgebaut werden.
Wenn Sie Veränderungen im Intimbereich bemerken, Schmerzen empfinden, unzufrieden mit Veränderungen im Intimbereich sind oder sich mit Fragen rund um Ihre vaginale Gesundheit allein fühlen: Sprechen Sie darüber. In unserer Praxis schaffen wir einen geschützten Raum für genau diese Themen. Wir beraten Sie einfühlsam und ohne Zeitdruck – auch zu sanften Behandlungsmöglichkeiten, die individuell auf Ihre Situation abgestimmt werden können.
Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, vereinbaren Sie gern einen Termin für ein Beratungsgespräch in der Praxis. Wir freuen uns auf Sie!