Kann sich vaginale Atrophie zurückbilden? – Welche Therapien wirklich helfen

Als vaginale Atrophie wird eine Veränderung der Vaginalschleimhaut bezeichnet, bei der das Gewebe dünner und sensibler wird. Da es vor allem Frauen in den Wechseljahren betrifft, wird es auch als urogenitales Menopausensyndrom bezeichnet. Die Hauptursache für den Geweberückgang ist meist der sinkende Östrogenspiegel. Neben der Ausdünnung des Gewebes kommt es für die Betroffenen häufig auch zu vaginaler Trockenheit, Brennen, Juckreiz, Schmerzen (z. B. beim Geschlechtsverkehr), Hautrissen, nachlassendem Lustempfinden und leichter Inkontinenz. All diese Symptome schränken Wohlbefinden und Lebensqualität meist stark ein – werden aber dennoch selten offen thematisiert, da sie noch oft als tabuisiert gelten.

Viele betroffene Patientinnen stellen sich die Frage, ob sich eine vaginale Atrophie wieder zurückbilden kann. Wir verraten Ihnen, was bei vaginaler Atrophie helfen kann – denn es gibt durchaus sanfte Behandlungen, die wieder zu mehr Wohlbefinden beitragen und die Beschwerden nachhaltig reduzieren können.

Zahlen: Wie häufig kommt es zu vaginaler Atrophie?

Eindeutige Angaben gibt es zu diesem Thema nicht. Verschiedene Studien haben sich mit dem Thema Menopausensyndrom befasst und sind zu unterschiedlichen Ergebnissen gekommen. Das kann unter anderem daran liegen, dass eben viele Frauen nicht gern über intime Probleme sprechen oder gar nicht wissen, dass sie an einer vaginalen Atrophie leiden. Häufig wird es als „Teil des Frauseins“ einfach abgetan.

Die Ergebnisse der verschiedenen Studien und Befragungen reichen von etwa einem Drittel der Frauen in der Menopause, die von vaginaler Atrophie betroffen sind, bis zu 60 Prozent und mehr. Vor allem in der Postmenopause scheinen die Beschwerden wie Geweberückgang, vaginale Trockenheit und auch Schmerzen zuzunehmen.

Vaginale Atrophie tritt meist im Alter von ca. 40 bis 55 Jahren auf – mit steigender Häufigkeit, je weiter die Frau sich von der Menopause entfernt. Bis zu rund 19 Prozent der Frauen im frühen Perimenopausenalter sind betroffen, bis zu 50 oder 60 Prozent in der Postmenopause, wobei in manchen Studien die Angaben sogar bis zu 84 Prozent gehen.

Warum sich vaginale Atrophie nicht „von selbst“ bessert

Die vaginale Atrophie heilt in der Regel nicht von allein wieder und kann sich ohne Therapie schrittweise verschlimmern. Das bedeutet, dass der Geweberückgang meist fortschreitet und weitere Beschwerden mit sich bringt, wenn keine Behandlung erfolgt.

Die Schleimhaut der Vagina wird von Hormonen beeinflusst. Fehlt das Östrogen, wirkt sich das gleich auf mehrere Aspekte aus und setzt Kettenreaktionen in Gang: So nimmt die Durchblutung ab, die Schleimhaut wird dünner, elastische Fasern gehen zurück, die Feuchtigkeitsversorgung wird geringer und auch die natürliche Abwehr gegen Keime sinkt. Ohne Behandlung bleiben diese Veränderungen bestehen oder verstärken sich sogar.

Eine spontane Besserung setzt selten ein. Sie kann beispielsweise auftreten, wenn sich der Hormonhaushalt nach einer vorübergehenden Störung wieder normalisiert und in sein natürliches Gleichgewicht zurückkommt – etwa nach einer Schwangerschaft/dem Abstillen. In der Postmenopause oder bei dauerhaftem Östrogenmangel ist das für gewöhnlich nicht der Fall. Hier ist eine gezielte Therapie der Schlüssel, um Beschwerden zu lindern und die Schleimhautstruktur zu regenerieren.

Welche Behandlungsmöglichkeiten bei vaginaler Atrophie gibt es?

1. Hormonelle Lokaltherapie
Eine wirksame klassische Behandlung ist die lokale Östrogentherapie, bei der Hormone in Form von Cremes, Zäpfen oder Vaginalringen direkt im Vaginalbereich angewandt werden. Dadurch gelangen sie gezielt in die Schleimhaut und können dort wirksam werden, ohne den gesamten Körper stark zu belasten. Vorteile dieser Methode sind die Verbesserung der Durchblutung, die Regeneration der Schleimhaut und die Unterstützung des natürlichen pH-Werts, um auch das Risiko von Infekten zu senken.

Die hormonelle Lokaltherapie ist eine sanfte Möglichkeit, die unkompliziert direkt im Intimbereich eingesetzt werden kann. Allerdings ist sie für manche Patientinnen nicht geeignet, beispielsweise nach einer Krebstherapie. In diesem Fall ist eine nichthormonelle Therapie empfehlenswert.

2. Moderne Lasertherapie mit MonaLisa Touch®
Eine der fortschrittlichsten Methoden zur Behandlung der vaginalen Atrophie ist die Laserbehandlung mit MonaLisa Touch®. Durch gezielte Impulse wird die Schleimhaut stimuliert und regeneriert. Die Behandlung verbessert die Kollagenbildung und die Durchblutung, wodurch das Gewebe wieder aufgebaut wird. Auch die Feuchtigkeitsversorgung des Intimbereichs wird positiv beeinflusst, sodass vaginale Trockenheit mitreduziert wird. Zu den Vorteilen dieses Verfahrens gehören, dass es ohne den Einsatz von Hormonen zu einer Regeneration des Gewebes von innen heraus beiträgt. Überdies ist MonaLisa Touch® schmerzarm, risikoarm, benötigt eine kurze Behandlungszeit und hat keine langen Ausfallzeiten.

3. Beckenbodenstärkung mit Emsella®
Viele Frauen mit vaginaler Atrophie leiden zusätzlich unter Beckenbodenschwäche oder leichter Harninkontinenz. Hier kann Emsella® helfen: Die Behandlung nutzt elektromagnetische Impulse, um den gesamten Beckenboden in einer Sitzung kontrahieren zu lassen und ihn somit nachhaltig trainiert.

Ein stärkerer Beckenboden unterstützt nicht nur Blasenfunktion und Kontinenz, sondern verbessert auch die Durchblutung im Genitalbereich – ein zusätzlicher Faktor für eine gesunde Schleimhaut. In Kombination mit MonaLisa Touch® kann Emsella® so einen ganzheitlichen Therapieansatz bei vaginaler Atrophie bieten.

4. Nicht-hormonelle Feuchtigkeits- und Pflegeprodukte
Bei leichteren Beschwerden oder als Ergänzung zu anderen Therapien kommen spezielle Gele, Cremes oder Ovula für den Vaginalbereich zum Einsatz, die Hyaluronsäure, Milchsäure oder pflanzliche Öle enthalten. Sie spenden Feuchtigkeit, unterstützen die Schleimhautbarriere und verbessern das Wohlbefinden, ohne hormonelle Wirkstoffe zu enthalten.

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