Wechseljahresbeschwerden: Ein ehrlicher Blick auf Hormontherapie und mögliche Alternativen

Die sogenannten Wechseljahre (Klimakterium) sind eine besondere Lebensphase, die jede Frau früher oder später erfährt. Das durchschnittliche Alter liegt bei 45 bis 55 Jahren. In manchen Fällen können die Wechseljahre aber auch später oder deutlich früher eintreten (z. B. bei Behandlungen oder operativen Eingriffen an den Eierstöcken). Während einige Frauen die Wechseljahre nahezu oder gänzlich beschwerdefrei durchlebt, treten bei rund zwei Dritteln moderate bis schwere Symptome auf, zu denen unter anderem Hitzewallungen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und vaginale Trockenheit gehören.

Lange Zeit galt die Hormonersatztherapie (HRT) als klassische Behandlung vieler dieser Beschwerden. Da Hormonbehandlungen aber oft auch mit starken Nebenwirkungen einhergehen können, wurde spätestens ab den 2000er Jahren intensiver darüber diskutiert, ob Nutzen und Risiken im Gleichgewicht stehen. In diesem Beitrag wollen wir uns ansehen, ob die Hormonersatztherapie noch angewandt wird, ob sie sich verändert hat und welche anderen Therapien bei Wechseljahresbeschwerden eingesetzt werden können.

Was passiert überhaupt in den Wechseljahren?

Im Laufe der Jahre verändert sich der Körper. Das betrifft auch den Hormonhaushalt. So stellen die Eierstöcke nach und nach ihre Funktion ein, wodurch eben auch die Hormonproduktion zurückgeht. Insbesondere die Mengen an Östrogen und Progesteron nehmen ab, was sich wiederum auf verschiedenste Körperbereiche auswirken kann. Unter anderem kann die Gewebedicke abnehmen, die Feuchtigkeitsversorgung nachlassen sowie Haare und Nägel dünner und brüchiger werden.

Zu den typischen Wechseljahresbeschwerden, die in dieser Zeit auftreten können, gehören zudem Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Herzrasen, Gewichtszunahme, Schlafprobleme, Stimmungsschwankungen bis hin zu depressiven Episoden und urogenitale Beschwerden wie trockene Schleimhäute, Juckreiz, Brennen und Schmerzen.

Für manche Betroffene stellen Wechseljahresbeschwerden eine erhebliche Einschränkung des Wohlbefindens und der Lebensqualität ein. Obwohl die Wechseljahre etwas ganz Normales und keine Krankheit sind, müssen Beschwerden dennoch nicht einfach hingenommen werden. Es gibt eine Vielzahl von möglichen Behandlungen und Maßnahmen, die helfen können.

Hormontherapie: Wirkprinzip, Nutzen und mögliche Risiken

Die Hormontherapie (oft Hormonersatztherapie, kurz HRT genannt) soll den Mangel an Östrogen und Progesteron ausgleichen. Sie kann in Form von Tabletten, Pflastern, Gelen, Sprays oder Vaginalpräparaten erfolgen. Zu den Vorteilen der Hormontherapie gehört, dass sie bei vielen Frauen eine rasche Linderung der Beschwerden erzielt und einfach in der Anwendung ist.

Jedoch ist es wichtig, zu beachten, dass die Hormontherapie nicht für jede Frau geeignet ist. Überdies haben Untersuchungen gezeigt, dass eine längerfristige Anwendung einer Hormonersatztherapie bestimmte Risiken (z. B. für Thrombosen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen) steigern kann. Deshalb wird die moderne Hormontherapie immer ärztlich begleitet und streng überprüft. Die Hormone sind so gering wie möglich dosiert, sodass sie zwar wirksam sind, aber die Risiken minimiert werden. Außerdem werden Hormontherapien in der Regel nur für einen kurzen Zeitraum eingesetzt.

Hormontherapien nicht per se schlecht

Bei Wechseljahresbeschwerden stellen Hormontherapien weiterhin eine Behandlungsmöglichkeit dar. Sie sind nicht grundsätzlich gefährlich oder schlecht – sie werden immer individuell an die Patientin angepasst und fortwährend kontrolliert. Insbesondere für Frauen, die sehr stark unter intensiven Wechseljahresbeschwerden leiden, kann eine Hormontherapie eine sinnvolle Behandlung darstellen, um die Symptome schnell zu lindern. Im weiteren Verlauf kann die Therapie dann angepasst und gegebenenfalls durch andere Maßnahmen ergänzt beziehungsweise abgelöst werden.

Alternative Behandlungsmöglichkeiten zur Hormontherapie

Zu den hormonfreien Ansätzen bei Wechseljahresbeschwerden zählen unter anderem pflanzliche Präparate, Lebensstilanpassungen (Ernährung, Bewegung, Stressmanagement) sowie nicht-hormonelle Medikamente.

Insbesondere für vulvovaginale Beschwerden durch Hormonveränderungen während der Wechseljahre hat sich außerdem die Laserbehandlung mit MonaLisa Touch® bewährt. Dabei handelt es sich um sanfte Laserimpulse, die gezielt auf die Schleimhäute im Vaginalbereich wirken. Durch die Stimulation der Kollagenneubildung und die Verbesserung der Durchblutung wird das Gewebe regeneriert. Viele Frauen berichten nach einigen Sitzungen über eine deutliche Linderung von Trockenheit, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und wiederkehrenden Infektionen.

In unserer Praxis bieten wir neben MonaLisa Touch® auch das Beckenbodentraining mit Emsella® an. In den Wechseljahren kann die Stärkung der Beckenbodenmuskulatur unter anderem dabei helfen, Blasenschwäche entgegenzuwirken und das Wohlbefinden im Intimbereich zu steigern.

Wenn Sie mehr über diese sanften Behandlungsoptionen erfahren möchten, stehen wir Ihnen sehr gern zur Seite. In einem persönlichen Beratungsgespräch klären wir Sie umfassend auf und beantworten Ihnen Ihre Fragen. Einen Termin können Sie über unsere Online-Buchung vereinbaren. Wir freuen uns auf Sie!