Mythen und Fakten über die Wechseljahre

Der weibliche Körper verändert sich – vor allem in den Wechseljahren. Auch wenn die Wechseljahre zum Leben jeder Frau dazugehören, sind sie sehr individuell und verschieden. Zudem kursieren viele falsche Annahmen und Vorstellungen zu den Wechseljahren. Nachfolgend haben wir einige Aussagen zusammengestellt und auf Fakt oder Mythos untersucht.

Die Wechseljahre beginnen mit 50 Jahren
Mythos.
Im Durchschnitt erfahren Frauen tatsächlich mit Anfang 50 die Menopause. Das bedeutet jedoch nicht, dass die Wechseljahre erst mit 50 Jahren einsetzen. Tatsächlich beginnen erste Veränderungen meist bereits mit Anfang oder Mitte 40. Der Hormonhaushalt stellt sich langsam um, was sich unter anderem in Unregelmäßigkeiten bei der Monatsblutung äußert: Es kann zu Zwischenblutungen kommen oder es bleiben Perioden aus. Liegt die letzte Blutung etwa ein Jahr zurück, spricht man davon, dass sich die Frau in der Menopause befindet, die fruchtbare Zeit also beendet ist. Das ist durchschnittlich etwa mit Anfang 50 zu beobachten. Übrigens können die Wechseljahre bei Frauen aber auch deutlich früher oder auch später beginnen.

Wechseljahre können zu Stimmungsschwankungen und Depressionen führen
Fakt.
Durch die hormonelle Umstellung kommt es im Köper zu verschiedenen Reaktionen. Manche Frauen bemerken Beschwerden wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen, Hautveränderungen oder auch lichter werdendes Haar. Außerdem wirkt sich der sinkende Östrogen- und Progesteronspiegel auch auf die Psyche aus: Östrogen beeinflusst die Serotoninproduktion. Wird weniger Östrogen produziert, sinkt auch die Menge an Serotonin, was sich in depressiven Verstimmungen und Niedergeschlagenheit widerspiegeln kann. Außerdem können die weiteren Wechseljahresbeschwerden wie Schlafstörungen den Körper zusätzlich stressen und depressive Verstimmungen zusätzlich begünstigen.

Nicht jede Frau hat mit Wechseljahresbeschwerden zu kämpfen
Fakt.
Die Wechseljahre gehören zum weiblichen Lebenszyklus dazu. Das bedeutet jedoch nicht, dass jede Frau auch unter Wechseljahresbeschwerden leidet. Ob, welche und wie stark Beschwerden auftreten, ist sehr individuell. Rund ein Drittel der Frauen gibt dabei an, starke Beschwerden zu haben, ein weiteres Drittel schätzt die Beschwerden leicht bis moderat ein und das letzte Drittel nennt kaum bis keine Beschwerden.

Gegen Wechseljahresbeschwerden gibt es keine Behandlung – da muss Frau einfach durch
Mythos.
Sollten während der Wechseljahre Beschwerden auftreten, ist das nicht ungewöhnlich und in der Regel auch nicht bedenklich. Es heißt jedoch auch nicht, dass die Symptome einfach hingenommen oder „überstanden“ werden müssen. Es gibt heute eine Vielzahl von sanften Behandlungsmethoden, die dabei helfen, Wechseljahresbeschwerden zu lindern und Frauen möglichst angenehme Wechseljahre zu bieten. Die Methoden und Ansätze sind dabei so individuell wie die Wechseljahre und Beschwerden selbst. Neben der Hormonersatztherapie zählen dazu auch Ernährungsberatung, Vitaminkuren, Bewegung und Sport, bewusste Entspannungsübungen, Hautpflegeprodukte und pflanzliche Mittel. Sie werden je nach Befund an die Behandlung angepasst. Bei intimen Veränderungen wie Scheidentrockenheit haben wir in unserer Praxis zudem sehr gute Erfahrungen mit der modernen Lasertherapie MonaLisa Touch® gemacht.

In den Wechseljahren lässt die Libido nach
Teilweise richtig.
Die Veränderungen und das Hormonchaos in den Wechseljahren kann sich bei einigen Frauen auch auf die Libido auswirken. Der Rückgang des Östrogens und eventuelle Wechseljahresbeschwerden wie Scheidentrockenheit können dazu führen, dass die Lust nach Sex abnimmt. Wichtig ist, mit dem Partner darüber zu reden. Stört Sie diese Veränderung, können Sie auch bei Ihrem Gynäkologen nach Rat fragen. Es ist weder unnormal noch ein Tabu. Übrigens muss die Libido in den Wechseljahren nicht zwangsläufig verlorengehen – ganz im Gegenteil, sie kann sogar neu entfacht werden.

Die Wechseljahre sind nach ein bis zwei Jahren vorbei
Mythos.
Oft besteht die Annahme, dass die Wechseljahre mit Anfang 50 beginnen und mit Mitte 50 enden. Wie wir bereits erläutert haben, ist dies nur ein Durchschnittswert für die Menopause, während die ersten Veränderungen der Wechseljahre schon deutlich früher einsetzen können oder sogar erst später eintreten. Überdies umfasst der gesamte Prozess mehrere Jahre, die sich in verschiedene Phasen einteilen lassen: Prämenopause (Östrogenproduktion nimmt langsam ab), Perimenopause (etwa ein bis zwei Jahre vor der letzten Regelblutung; Periode zunehmend schwächer, erste mögliche Beschwerden), Menopause (Zeitpunkt der letzten Regelblutung), Postmenopause (Hormonhaushalt kommt langsam zur Ruhe und findet neue Stabilität).

Gehen wir von dem Durchschnittsmodell aus, dann bedeutet das, dass die Wechseljahre etwa mit dem 40. bis 45. Lebensjahr einsetzen, die Menopause etwa mit dem 52. Lebensjahr eintritt und die Frauen sich etwa bis zum 65. Lebensjahr in der Postmenopause befinden.

Die Wechseljahre sind eine Belastung
Teilweise richtig.
Ja, häufig wird über Beschwerden, schwankende Hormone und das Ende der Fruchtbarkeit gesprochen, wenn es um Wechseljahre geht. Doch sehen Sie die Menopause nicht nur als etwas rein Schlechtes, denn sie kann auch der Startpunkt für etwas ganz Neues sein. In dem neuen Lebensabschnitt sind Sie als Frau erfahren und können an viele Dinge entspannter und mit einem reichen Erkenntnisschatz herangehen als in sehr jungen Jahren. Möglicherweise haben Sie Kinder, die nun auf eigenen Beinen stehen, was aber für Sie auch gleichzeitig mehr Zeit für Sie selbst bedeuten kann. Versuchen Sie es beispielsweise mit einem alten oder neuen Hobby. Ein positives Mindset kann sehr gut dabei helfen, die Wechseljahre anzunehmen und zu etwas Eigenem zu machen. Wir helfen in der Praxis dabei natürlich gern, so gut wir können!